Ein fetziges Duell lieferten sich noch Karsten Keller und Khanukov an Tisch 3. Falles es einen Sieger gibt, was ich nicht unbedingt glaube, kann dieser noch Punktgleichhheit mit Markus Balduan erreichen. An 4 verlor Roman Ivic gegen Jörg Kappelt und vergab damit seine eigene Chance auf Platz 3.

Kommen wir nun zum Titelverteidiger Reinemer. Dieser hatte uns von der SVG in den letzten 3 Runden verfolgt und deshalb wollen wir ihn hier auch besonders erwähnen. Quasi das Feld von hinten aufrollend hatte er ja nach der Niederlage gegen Manfred Friedsam gegen Frank Düster und Andreas Morsch gewonnen. Mit den damit erreichten 5 Punkten war für Ihn eigentlich keine Gefahr mehr gegen einen von der SVG zu kommen obwohl so ein Duell gegen Frank Selbach hätte ich schon noch gerne gesehen Gegen Schachfreund Diersing (Rangliste 27) tat sich der Titelverteidiger (Rangliste 5) erneut schwer und war mit dem Remis am Ende wohl zufrieden.

Frank durfte stattdessen gegen Schachfreund Büttner ran und trotze erneut einem 1800'er ein Remis ab. Die Turnierleistung von Frank nur Aufgrund der erreichten 4.5 aus 9 Punkten zu würdigen ist deutlich zu wenig. Die Gegnerschaft und die eigenen bisherigen Turniererfolge gehören ja auch dazu. Sein "schlechtester" Gegner hatte so 1850 DWZ, der beste, der auch gleich verloren hat, hatte 2050 (der oben bereits erwähnt Roman Ivic). Im Schnitt würde ich mal schätzen war die Turnierleistung bei ca. 1900 und damit doch ordentlich über der eigenen Wertungszahl.

Ich hatte das vergnügen gegen einen Balduan, allerdings nicht Markus sondern Karl-Heinz. Nur geringfügig schwächer einzuschätzen Von der DWZ müsste ich mich wohl Favorit nennen, im Spiel war ich aber wieder etwas von Blindheit geschlagen, insofern sind solche Einschätzung nichts wert. Ein Motiv LxSb1, Txb1, Txa2 sollte man doch eigentlich sehen können, oder ? Na, ja. War nicht so schlimm, verloren ging nichts. Nur warum sehe ich so etwas nicht? Dafür habe ich dann am Tisch 1 die Abwicklung von Markus Balduan gesehen und der spielte doch witziger weise ein sehr ähnliches Motiv. Karl-Heinz darüber von mir informiert stürzte gleich los um sich über die beste Fortsetzung zu informieren.
Nach diversen Abtausch hatte ich meinem König dann ziemlich ins Zentrum geschoben und damit einen echten Kampfkönig. Hinter einem durch Turm gebunden Bauern war die Position allerdings nicht so stark und da suchte ich mein heil in der Offensive. Ein zwischenzeitliches Turmopfer mit direktem Rückgewinn durch Springergabel hätte ich auch gerne vorher gesehen, allerdings war es alles nicht wild. Mein König kam nur noch schneller nach vorne. Nach erzwungenem Springertausch konnte ich schließlich meinen Bauern durchdrücken und gewann recht früh am Abend. Für mich ein durchwachsenes Turnier mit einer bunten Mischung an Gegnerschaft. Die 4.5 Punkte sind O.K. auch wenn ich "fast" den letzten Platz der SVG Rangliste eingenommen hätte. Nächstes Jahr besser machen.....

Kommen wir nun zum Highlight des Abends. Frank Düster spielte gegen Schachfreund Waraczynski, der für seinen Ranglistenplatz 71 mit 4 Punkten bis dahin ein mehr als erstaunliches Turnier gespielt hat. Im späten Mittelspiel hatte Frank nach langer Rochade die feindliche Dame unnötigerweise auf a2 einschlagen lassen. Mit Läufer und 2 Türmen machte Schwarz noch zusätzlich Druck ohne wirklich ernsthafte Erfolgsaussichten zu haben. Dannach sah ich von der Partie nichts mehr bis Frank auftauchte und von seiner Aufgabe berichtete. Diese Gelegenheit nutzte ich und nötigte ihn zu einer Analyse. Nach der von mir bereits gesehenen Stellung spielte Frank selbst stark weiter und erzwang einen Turmtausch auf der 7. Reihe bei dem ein Rückschlagen nur durch den König möglich war. In dieser Situation opferte Schwarz ohne den Turm direkt zurückzuschlagen seinen Läufer mit Schacheinschlag und konnte anschließend den Turm mit der Dame zurück nehmen. Dieses Opfer war wohl notwendig um nicht direkt zu verlieren. Zu diesem Zeitpunkt der Analyse viel Frank vor entsetzen fast vom Brett. Felsenfest war er von einem Figurenverlust inkl. 2 Minus Bauern ausgegangen umso heftiger schlug die Erkenntnis dieses unnötigen Blackouts zu. Peinlich, Peinlich, der Gegner rätzelt wahrscheinlich immer noch über die Aufgabe .......

4 Punkte im Gesamtergebnis sind dann doch etwas schlechter als erwartet und wohl auch etwas unnötig.

Andreas Morsch spielte gegen Schachfreund Buchkremer und hatte da sicher keine Favoriten Rolle. Viel gesehen hatte ich davon nicht aber Andreas verlor und beendet damit das Turnier mit 4.5 Punkten. Eine ordentliche Leistung, auch wenn der Gegnerschnitt mit Frank's Auswahl wohl nicht mithalten konnte.

Zu guter letzt kommen wir zum besten Spieler der SVG in diesem Turnier. Spätestens seitdem Manfred gegen Reinemer gewonnen hatte spielte er nur noch gegen 2000'er. Da wird die Luft halt irgendwann mal dünn. Diesmal ging es gegen Dr. Böhm, ganz bestimmt kein einfacher Gegner. Mit einem Zentrumsbauern spielte Dr. Böhm nach eigener Aussage "spekkulativ", machte ordentlich Druck und Manfred traute sich nicht bei der einzigen Gelegenheit den tapfern (von Kameraden verlassenen) Bauern zu schlagen. Mit schlagen des Bauern hätte Manfred beste Siegchancen gehabt. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit von der Manfred nur noch sehr, sehr wenig hatte. Mit seinen 5 Punkten wird er eine Ecke weg sein von der super vorjahres Platzierung, dennoch hat er viele Klasse Partien gespielt und war teilweise nur knapp von weiteren Erfolgen entfernt.

Ein nettes Turnier, dessen Siegerehrung erst am 12.05 an gleichem Ort stattfinden wird. Abgerundet wird diese dann noch mit einem kleinen Blitzturnier.

Eines ist wohl jetzt schon sicher, nächstes Jahr ist die SVG wieder dabei

p.s. in den nächsten Wochen werde ich/wir noch die eine oder andere Partie veröffentlichen. Schaut doch einfach mal vorbei.

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