4-4 bei Opladen 22. Damit sind wir noch gut bedient. Besucht die SVG die Schachfreunde von Opladen 22 gibt es in den letzten Jahren nicht viel zu bestellen. Dafür können wir meist unseren Kampfgeist testen, da es in der Regel früh am Abend dramatische Rückstände gibt. Auch diesmal gab es in diesem Punkt viel zu tun
Dabei sah es erst gar nicht danach aus. Wirkte alles recht ausgeglichen und alle spielten recht routiniert runter.
Jörg spielte dann auf Angriff, verrechnete sich aber deutlich. Mangelnde Spielpraxis war da sicher auch an Bord. Statt ein erhofftes Matt gab es den totalen Zusammenbruch. Thomas Schönborn und Klaus Scharff lieferten sich wieder eine offene Feldschlacht bei der am Ende Thomas die Dame erobert aber nicht korrekt weiter spielte. Da ging die eine oder andere Leichtfigur zu viel vom Brett und mit allen Läufern und Springer und einem Turm ging Schachfreund Scharff auf Königsjagd. König im Hemd und weitgehend ohne Deckung wurde Thomas erlegt obwohl die Damen noch hilflos auf dem Brett herum stand. Frank Wirtz gegen Heinz van Kempen bröckelte nicht ganz so spektakulär. Frank hatte die Bauern seiner Königsdeckung recht weit nach vorne geschoben. Seine Figuren versuchte er Richtung lang rochiertem feindlichen König auszurichten aber ihm fehlten einfach die wichtigen Feldern um da zeitnah was auszurichten. Dafür fehlte dann aber Material um sich gegen die beiden Springer und die Dame zu wehren, die sich über die vor witzigen Bauern hermachten. Danach war auch die Königssicherheit am Popo und es ging in die Niederlage. Blieb noch Ralf Gülden dessen Partie nach routiniertem Beton aussah und in Remis endete.
In dieser Phase machte einzig Manfred Friedsam ein wenig Hoffnung. Ziemlich überraschend, quasi aus dem Nichts einer Remis verdächtigen Stellung landete er den Sieg. Da hat sich der Gegner wohl in einem über motivierten Mattangriff teilweise selber erlegt. 1.5 zu 3.5 für Opladen. Hat mich schwer an 2007/2008 erinnert. Das Drama aus dem Januar 2009 war wohl genauso schlecht, damals war ich allerdings auf der anderen Seite der Erde.
Die Partien von Frank und Peter konnte ich dann nicht wirklich verfolgen. Frank hatte einen deutlichen Zeit Vorsprung, allerdings in gedrückter Stellung. Weit nach Mitternacht, eher so Richtung 1 Uhr, gewann er durch Zeitüberschreitung. An Peter's Brett gab es zwischenzeitlich eine kleine Debatte und er berichtete später von einem überflüssigen Remis. 3 zu 4 und ich hatte plötzlich viele Zuschauer.
Meine Partie war zwischenzeitlich auf Verlust. Hab mir mal wieder eine versaute Eröffnung gegönnt, während mein Gegner den Franzosen noch schnell runter Blitzte. Im beginnenden Mittelspiel fehlte ihm dann entweder ein wenig Übersicht oder Mut um mich zu erledigen. Gegen die beiden Türme auf der G Linie (mit allen Drohungen) hatte ich keine Verstärkung mehr gesehen und hab einen kleinen Ausflug zur Bauern Eroberung gemacht. Kleine Option auf einen Sieg, falls die Mittelspiel Schlacht überlebt wird. Nach den 1 bis 2 nicht genutzten Chancen meines Gegners ging es dann aber zügig Aufwärts. Die gegnerische Dame wurde am eindringen gehindert, sein Läufer durfte nicht mitspielen und der schlechte Franzosen Läufer wurde erst im Endspiel richtig aktiviert. Zwischenzeitlich hatte ich bestimmt 30-40 Minuten mehr Zeit verbraucht, ganz am Ende waren es dann wohl bei mir noch so 4 Minuten und beim Gegner vielleicht 2. Wenn ich mir die DWZ Entwicklung meines Gegners in den letzten Jahren so ansehe, sollte ich mir nicht noch einmal so ein Spiel erlauben. Beim nächsten mal wird es bestimmt nicht mehr gut ausgehen für mich oder auch andere die so leichtfertig spielen.
Auch wenn es zwischenzeitlich schlecht aussah für mich, mir hat der Abend sehr gefallen. So Partien bis zur letzten Sekunde, solche Kämpfe bis weit nach Mitternacht, einfach toll. Besseres Schach von mir und auch von einigen meiner Mitspielern wird sicherlich noch kommen. In der anstehenden harten Saison verspricht der neue Modus Dramatik und Spannung. Habt Spaß.
p.s. was macht eigentlich ein FM in unserer Klasse. Werde bei Gelegenheit mal den Udo fragen wie er es immer wieder mal schafft solche Granaten in unseren Bezirk zu locken.
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