in der Hoffnung die defekte Beleuchtung ist kein schlechtes Zeichen für das Schach Highlight an Rhein und Wupper. Das Wahrzeichen des bisherigen treuen Sponsors leuchtete weitgehend unbeschadet in die Nacht der 3'ten Runde des Bayer Open und im Saal sah es ganz nach Karneval aus.
Kennen wir ja schon aus den vergangenen Jahren. Die Tische etwas enger zusammen geschoben und alles fein geschmückt. Die Bar war ähnlich Runde 2 reich ausgestattet und auch sonst war alles bereitet um wieder spannende Partien zu liefern.
Zu Beginn der Runde war die Jugend besonders auffällig. Die Erwachsenen etwas unpünktlich, da nutzen die Jung's vom Bayer und der SVG die Zeit für einen gepflegten Austausch. Verlierer dabei war Felix Liebsch der durch einen kampflosen Punkt auf die gewünschte Spiel-Praxis verzichten musste. Viktor Pütz durfte dann gegen den verspätet herbei eilenden Werner Schmidt aus unseren Reihen antreten. Ich befürchtete schon schwere Stunden für Werner und tatsächlich zeigte sich schweres Fahrwasser in seiner Partie. Mit leichten Vorteilen ging es für Viktor in Richtung Endspiel welche er dann auch zum vollen Punkt umwandelte.
Immanuel Engels spielte seine Standard-Eröffnung mit Schwarz. Die kennt er zweifelsohne viel besser wie sein Trainer und er beklagte einen falschen Springer-Zug. Der Trainer beklagt einen unnötigen Material-Verlust der von zügiger Aufgabe begleitet wurde. Das Figuren-Spiel war komplex, der Raum eingeschränkt, da kann man nach einem anstrengenden Tag mal die Übersicht verlieren. Ähnlich stressig war der Tag wohl für Papa Dirk Wolfradt. Er fühlte sich nicht sonderlich wohl, der Gegner ein anstrengender Wühler, da gab es dann ein frühes Remis trotz Favoriten Rolle. Was zählen schon ein paar DWZ Punkte. Zumindest kam die Familie früh nach Hause und Immanuel konnte sich für den Mannschaftskampf SVG I gegen BSW ein wenig ausruhen.
Manfred Friedsam war schon vor dem ersten Zug recht fertig. Schlafmangel, Arbeit und der drohende Kampf am folgenden Donnerstag gegen BSW führte zu einer frühen Depression. Am Brett setzte sich das Leiden dann fort. Der frühe Abend sah ihn ganz und gar nicht im Vorteil und die Schlacht wogte hin und her. Statt des angedachten frühen Remis ging es bis Tief in die Nacht und sein Sieg darf wohl etwas glücklich genannt werden.
An den vorderen Brettern leisteten Karl-Heinz Sockel und Karl Pützkaul gegen die Fide Meister Khanukov und Balduan beachtlichen Widerstand. Fast schon im Übergang zum Endspiel konnte ich keine Vorteile für die Fide Meister entdecken. Die werden zwar im Nachgang sicher auf diverse Schwächen verweisen, solche nicht erkannt zu haben liegt wohl an meiner Spielstärke. Schöner Kampf der beiden Underdogs.
Besonderes Augenmerk habe ich auch immer auf die beiden Vereinslosen Spieler Geilich und Klein. Beide sind recht regelmäßige Besucher des Turniers und haben offensichtlich Spaß ihre Fertigkeiten im Schach nur an diesem Turnier zu erproben. Schachfreund Klein spielte gegen einen Vereins-Spieler mit DWZ 1400. Schon eine ordentliche Aufgabe. Deutlicher Material-Vorteil wurde im Endspiel souverän genutzt und selbst die Nötigung bis zum Matt-Bild brachte den Nachweis der vorhandenen Technik. Schöner Sieg, Gratulation. Schachfreund Geilich hatte es weit schwerer. Mit den schwarzen Steinen wurde der König zur künstlichen Rochade gezwungen was für sich genommen noch kein großes Problem darstellte. Das volle Brett und die nicht ab getauschten Figuren machte die Handhabung schon schwieriger. Bei meinem letzten Blick auf das Brett war ein Ende noch nicht absehbar. Am Ende reichte es nicht um einen Kandidaten mit DWZ 1600 zu bezwingen.
Arbeiten wir mal die SVG weiter ab. Peter Blomeyer spielte scheinbar als Außenseiter. Aber nur nach der Elo, eigentlich war er leicht im Plus. Mit den weißen Steinen gab es den typischen Läufer auf g2 und den Aufmarsch des Damen-Flügels. Sah viel versprechend aus und dafür gab es den 2'ten Punkt aus möglichen 3. Thomas Granz spielte gegen Volker Witte von den Schachfreunden aus Schlebusch. Letztere sind in diesem Jahr in sehr großer Zahl vertreten, mal ein positiver Aspekt der Verlegung auf Mittwoch. Auch hier sorgte die ELO für ein falsches Bild, ich würde Thomas in diesem Duell durchaus auf Augenhöhe sehen. Mit dem Remis wurde die Einschätzung bestätigt, auch wenn dieser schöne Erfolg doch nicht so ganz selbstverständlich ist. Unser Capitano von SVG 3 spielte gegen Schachfreund Khananyev. Eigentlich war ich mir eines Punktes für die SVG sehr sicher aber Karl-Heinz hatte durchaus etwas Mühe. Im frühen Endspiel gab es leichte Vorteile die dann für den vollen Punktgewinn reichten. So ist Schach manchmal, Qualitäten setzen sich manchmal spät durch. Hatten wir an diesem Abend ja auch beim Sohn unseres Capitano. Mein Kassierer machte auch Kasse und fuhr den vollen Punkt ein. So weit so gut. Hab ich jetzt alle Schäfchen zusammen? Hoffe mal.
Für die nächsten 5 Wochen war dies erst mal mein letzter Besuch bei der Stadtmeisterschaft. Beruf und Urlaub werden mich fernhalten. Ich vermute mal beim nächsten mal ist das Ü wieder an und das Turnier schreitet in großen Schritten dem furiosen Finale entgegen. Drücke die Däumchen und bin in Gedanken gelegentlich bei euch.
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Wieder ein toller Bericht! Genialer Aufhänger und nettes Foto von Manni! <img src="https://schach-leverkusen.de/modules/BBSmile/images/smilies/icon_wink.gif" alt="icon_wink" />
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