SVG Königsspringer Leverkusen 1919

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Bayer Open

Bayer Open: Drei Kopf an Kopf

Contributed von chessmaster am 04. Mai 2004 - 00:15 Uhr
KniestMeister2004.jpg 7 Punkte hatten am Ende einer langen und spannenden Stadtmeisterschaft die Schachfreunde Kniest, Vossen und Balduan. FM Kniest kam über ein Remis gegen Negle nicht hinaus und brauchte Schützenhilfe von FM Balduan. Nach dessen Umweg durch die unteren Gefilde des Turniers bezwang er in einem der längsten Duelle des Abends schon aus eigenem Interesse Schachfreund Cordts (6.5). Für Balduan konnte die Buchholz nicht reichen und Schachfreund Vossen fehlten nach einer starken Turnierleistung ein paar Pünktchen. Wir können somit FM Kniest zur Titelverteidigung gratulieren. Die SVG Starter schliessen das Turnier mit 50% oder besser ab, eigentlich ganz O.K. für uns. Mehr gibt es nun unter weiterlesen.
Nun gibt es alle Abschlußinfos auf der Ausrichterseite, Hier Lang icon_wink

Nun ist die Stadtmeisterschaft wieder rum und wie üblich können wir die Turnierausrichtung von Bayer nur loben. Die kleine Verspätung des Turnierleiters in der letzten Runde (lautstark begrüßt), die Überschneidung mit einem Mannschaftskampf des örtlichen Ligabetriebs und selbst der Verlust von einigen Namensschildern die sonst immer schön die Partien schmückten können als Kleinigkeiten (wo war übrigens meins) icon_wink icon_wink angesehen werden. Witzig war auch die Rechenorgie am Ende über die Buchholz der 3 Führenden (klar wollte jeder direkt wissen wer gewonnen hat) und die Aufteilung der Preisgelder. Hier empfehle ich Taschenrechner oder besser noch Notebook icon_wink icon_wink

Die offizielle Siegerehrung ist am 17. Mai mit anschließendem Blitzturnier.

Interessante Geschichten gab es vor allem in der Anfangsphase des Turniers als ausgewiesene Schachexperten wie z.B. Negle und Balduan erstmal kräftig ausrutschten um sich am Ende doch kräftig in der Spitze zurück zu melden. Die Verursacher dieser Ausrutscher wie z.B. Hendrichs, Scharff und vielleicht auch meine Wenigkeit fanden sich am Ende wieder im Bereich ihrer normalen Punkteausbeute wieder . Ein wenig ärgerlich sind die kampflosen Partien die zum Ende auch noch Entscheidungen wie Platzierungen und Ratings beeinträchtigen können.

Alle Starter der SVG hatten in der letzten Runde nochmals ordentliche Brocken vor der Nase. Hierbei hatte Andreas Morsch mit dem Ranglisten 7. Dr. Meyer wohl die schwerste Aufgabe. Dann folgte Frank Düster gegen Schäfer Nr. 24, Manfred Friedsam gegen Henseler Nr. 28, Schmitz gegen Birnkott Nr. 30, Frank Selbach gegen Dr. Schimpf Nr. 31. Obwohl wir von den Punkten alle dicht beisammen waren konnte der Turnierleiter oder das Losglück ein Vereins internes Duell vermeiden.

Mit Schachfreund Birnkott hatte ich einen Kontrahenten der im Turnier bereits Manfred geschlagen hatte und einen schweren Weg über die obere Hälfte des Turniers gegangen ist um schließlich bei seinen 4.5 Punkten vor der letzten Runde zu landen. Damit hatte er sich bereits eine Menge Respekt erworben der in der Eröffnung noch wuchs als die Züge nur so runter geblitzt wurden. Ich hatte kaum Gelegenheit rechts (da spielte Andreas) oder links (Manfred) zu schauen oder mal auf's Klo zu gehen. Meine Motivation war nicht hoch genug um auf biegen und brechen zu gewinnen und so gab ich mein Remis Angebot im Zug 16 ab, durchaus in der Erwartung mir eine Absage einzuhandeln. Im Zug 21 nahm ich dann das Angebot meines Gegners an um anschließend intensiv ein Springer Opfer im Zug 10 zu analysieren welches mein Gegner als seinen sichern Verlust und ich als nicht ausreichend eingestuft hatte. Sicher war ich mir allerdings nicht. Beurteilt es einfach selbst :

A15: Englisch gegen Königs-Fianchetto
1.Sf3 Sf6 2.c4 c6 3.e3 d5 4.Sc3 e6 5.Dc2 Sbd7 6.b3 Ld6 7.Lb2 0-0 8.Le2 b6 9.cxd5 exd5 [ Dagegen 9...Sxd5 10.Sxd5 cxd5 11.Dc6+/-] 10.Tc1 [ 10.Sxd5 cxd5 11.Dc6 Dc7 ( 11...Lb8 12.Dxa8 Dc7 13.Tc1 so gewinnt wohl Weiß) 12.Dxa8 Lb7 13.Dxa7 Ta8 14.Dxa8+ Lxa8 Figur für 2 Bauern, wohl nicht so erfrischend für Weiß] 10...Lb7 11.d4 Te8 12.Ld3 Tc8 13.0-0 De7 14.Lf5 g6 15.Lxd7 Dxd7 16.h3 De7 17.Dd1 La6 18.Te1 Lb4 19.a3 Ld6 20.b4 Se4 21.Sxe4 1/2-1/2

Die nächste SVG Entscheidung zauberte Frank Selbach auf das Brett. Mit Minusbauern, dafür aber einem Kampfbauern auf Reihe 6, Turm schön auf offener Linie und Dame die den Bauern deckte aber auch immer mit einem Überfall auf die feindliche Königsstellung drohte stand er offensiver als sein Gegner allerdings auch nach der Einschätzung des unbedarften Kiebitz etwas wacklig. Interessante Stellung mit Potential. Mehr habe ich leider nicht mehr gesehen. Frank berichtete dann von einem Vorstoß des Bauern auf die 7. Reihe der dort allerdings nicht geschlagen werden konnte. Vermutlich weil sonst der Turm gedeckt durch die Dame auf Reihe 7 Eindrang, die feindliche Dame vertrieb um dann auf g7 Matt zu drohen. Nun auch Frank's Partie angefügt icon_wink icon_wink Damit landete Frank genau wie ich bei 5 Turnierpunkten und damit in der Rangliste wohl deutlich über seiner Startnummer.

Selbach,F (1731) - Schimpf,D (1861) [B85]
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 d6 6.Le2 Sf6 7.Le3 Le7 8.f4 Sc6 9.0-0 0-0 10.Lf3 Dc7 11.De1 Ld7 12.Dg3 Kh8 13.Sxc6 bxc6 14.e5 dxe5 15.fxe5 Sd5 16.Ld4 Tab8 17.Se4 c5 18.c4 cxd4 19.cxd5 exd5 20.Sd6 Le6 21.Lg4 Lxd6 [ 21...Lxg4 22.Dxg4 ( 22.Sxf7+? Kg8 23.Sh6+ gxh6 24.Dxg4+ Kh8-+) 22...Lxd6 23.exd6 Dxd6 24.Dxd4-/+] 22.exd6 Dd7 23.Lxe6 fxe6 24.Txf8+ Txf8 25.Tc1 Df7 [ 25...d3! 26.h3 ( 26.Tc7? d2! 27.Dg4[] d1D+ 28.Dxd1 Dxd6-+) 26...d2 27.Td1 Td8-/+] 26.d7 Kg8 27.h3 g6? [ 27...d3=/+] 28.Dd6!+- Td8 29.Tc8 Df6 30.Dc7 1-0

Frank, Manfred und Andreas spielten dann noch eine Weile weiter. Andreas spielte mit Turm und Läufer gegen 2 Türme, hatte dafür allerdings 2 Mehrbauern. Im Normalfall ist so etwas gut spielbar, doch die ständige Drohung eines Rückopfers eines Turms gegen Läufer und das eine oder andere Bäuerchen belasteten eventuelle Gewinnwege doch stark. Doch schließlich kam es zu dem verdienten Remis welches für Andreas sicherlich ein positiver Ausklang eines nicht immer zufriedenstellenden Turniers war. Frank spielte mit Läuferpaar gegen Läuferpaar wobei er einen entfernten Bauern hatte der ständig Richtung Umwandlung drohte und somit seinen Kontrahenten in seinem Vorwartsdrang beeinträchtigte. Die offensivere Ausrichtung seiner Läufer machte Hoffnung auf mehr, mit allerdings nur noch 3 Bauern jeweils und dem Läuferpaar ist ein Gewinn doch mehr als unwahrscheinlich und so endete auch dieses Gefecht schließlich im Remis. Noch einem fast 2000'er ein Remis abgerungen, feine Leistung. Manfred verlor in der nähe des Endspiels etwas unglücklich einen Bauern und tat sich danach sehr schwer gegen einen sounverän aufspielenden Henseler. Zum Abschluß gab es für ihn somit leider nochmals eine Null. Somit landeten alle 3 mit 4.5 Punkten bei 50% was in etwa auch der Rangliste entspricht. Es hätte noch was besser laufen können, nächstes Jahr auf ein neues.

Bleibt noch die Jugendabteilung von Bayer ein wenig zu würdigen. Ilja Dudenheimer, 3.5 Punkte, Kristian Erdmann, 2.5 Punkte, Sebastian Lessing, 2.5 Punkte, Eva Liebsch, 2 Punkte. Die Jugend hat die alten Hasen teilweise ganz schön ins schwitzen gebracht und bei einigen Duellen trotz tarnen, täuschen und winden der Gegnerschaft den einen oder anderen schönen Erfolg eingefahren. In welcher Sportart sonst kann sich die Jugend sonst so früh mit den Erwachsenen messen, in welcher Sportart sonst kann man noch im hohen Alter der Jugend Einhalt gebieten ?

 

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