Bei der Stadtmeisterschaft ist die Hälfte rum und nun hat es auch FM Cordts erwischt. Mit seinem ersten Remis ist er nun punktgleich mit dem erneut stark und siegreich aufspielenden Dr. Negele der gegen die Nr. 1 Jefim Rotstein auflief. FM Kniest kann wieder hoffen und ist auf einen halben Punkt ran. Den Rest gibt es wie immer unter weiterlesen |
Tja, was kann ich von den Spitzenbrettern noch berichten? Cordts hat gegen Schöckenbäumer wohlt tatsächlich ernsthaft gespielt, am Ende stand der Favorit vielleicht sogar was schlechter. Die Partie von Dr. Negele konnte ich diesmal nicht so richtig beobachten, bei dem Getümmel rings ums Brett bin ich halt doch was zu klein um alle Feinheiten mitzubekommen. Doch ich hoffe hier mal auf die Veröffentlichung der Partie durch den in diesem Jahr verdammt stark spielenden Negele . Zwischenzeitlich hat er wohl mal Remis angeboten was allerdings abgelehnt wurde. Nach Augenzeugen Berichten stand Rotstein da schon was schlechter. FM Kniest schien in seiner Partie nicht viele Probleme zu haben, allerdings auch hier konnte ich nicht viel gucken.
Freundlich bereitgestellt sind die Kommentare eine neue Herausforderung für die Technik. Diese sind aktuell leider zu komplex und deshalb erstmal ohne. Ihr findet Sie unten im Kommentar von Dr. Negele. Der Webmaster sucht zwischenzeitlich den Fehler
Zwischendurch handeln wir mal die SVG ab. Ich selbst kann wohl nicht mehr siegen. Diesmal konnte ich nach optimistischen Start Schachfreund Zühlke nicht bezwingen. Sein erstes Remis Angebot lehnte ich ab, kurz danach wurde es mir allerdings zu gefährlich und ich bot selber an. Zahlreiche Warnungen über seine aktuell gute Form (wenn keine Patzer eingestreut werden) haben nicht wirklich geholfen, gepatzt hat er diesmal auf jedenfall nicht, stattdessen grund solide und durchaus offensiv. Thomas Granz spielte schon ziemlich weit unten an den Tischen und fuhr auch einen vollen Punkt ein. Da sieht die Welt nun schon viel besser aus. Frank Düster gegen Dr. Buchkremer war da schon eine ganz andere Nummer. Nachdem Frank am Donnerstag bereits in der VM gegen mich die Qualität und die Partie verlor machte er es an diesem Montag ziemlich genauso. Die Eröffnung war zwar deutlich besser aber nachher kam dann doch das kleine Nickerchen. Damit war die Pleite klar. Manfred Friedsam spielte gegen den aus der letzten Runde bekannten Lev Lukovski. Nach ordentlicher Eröffnung vergeigte Manfred wieder um dann mit einer relativ überraschenden Wendung doch noch ins Remis einzulenken. Das Remis fand sein Gegner gar nicht witzig der eigentlich locker hätte gewinnen müssen. Frank Selbach hatte erst um 20:15 gegen Ingo Hüttl begonnen und war dafür schon recht früh eine ganze Ecke vor Mitternacht fertig. Große Probleme hatte er wohl nicht und so fuhr er eigentlich einen klaren Sieg ein.
Bleibt noch das leidige Thema Bayer Nachwuchs. Wer da nicht aufpaßt kriegt schonmal leicht einen verplättet. Letztes Opfer unser Andreas Morsch der sich von dem auch schon mehrfach erwähnten Kristian Erdmann wohl 2 zügig Matt setzten lies.Kein Respekt mehr vor dem Alter, die Jugend von Heute
Dat dickste Ding des Abends lieferte aber wohl Schachfreund Herrmann, Rangliste 45, der Tobias Meier, Rangliste 11 am Tisch 10 aus den Angeln hob. Die Turnierleitung hat mir die Partie und Fotos zugesagt und Ruck Zuck Futter für die Website geliefert
Wat haben wir noch ? Manfred Birnkott war um Mitternacht noch schwer am Kämpfen. Mein umnebelter Verstand sah ihn auf Verlust aber vielleicht hat er ja nochmal getäuscht. Ansonsten hätte ich gerne in der nächsten Runde so einen DWZ 2000+. Dann stelle ich mich hinten rein und schau mal, vielleicht klappt dat besser als gegen die Underdogs. Alternativ ist auch Udo Hendrichs O.K. Der will sich noch für irgendwas aus ferner Vergangenheit rächen oder Frank Selbach, da will ich mich für was in naher Vergangenheit revanchieren.
Na Egal, ich nehme was kommt . Hauptsache Schach
Und nun, Bubu machen, verdammt spät........
Comments
Mit bestem Gruß
Michael Negele
[Event "Stadtmeisterschaft Leverkusen"]
[Site "Wuppertal"]
[Date "2005.02.21"]
[Round "5"]
[White "Rotstein, Efim"]
[Black "Negele, Michael"]
[Result "0-1"]
[ECO "A43"]
[Annotator "Dr. Negele,Michael"]
1. d4 {Jeder Versuch, sich als Schwarzer gezielt auf Efim Rotstein vorzubereiten, ist zum Scheitern verurteilt - er spielt ungefahr alles, was salonfahig ist, also 1.b3, 1.c4, 1.d4, 1.e4, 1.f4 und 1.Sf3.} c5 2. d5 Nf6 3. Nc3 {
Eine erste Uberraschung, ich hatte fest mit 3. c4 und einem "Normal-Benoni"
gerechnet.} d6 4. e4 g6 5. Be2 Bg7 6. Nf3 O-O 7. O-O Na6 {# Ein alter Aufbau,
der von Lothar Schmid mit Erfolg praktiziert wurde. Der Springer soll von c7
von Vorstos b7-b5 unterstutzen oder selbst nach b5 gespielt werden.} 8. Nd2 {
Typisch fur diese Art von Benoni-Stellungen, hier aber wenig wirksam, da sich
Schwarz am Damenflugel noch nicht mit a7-a6 geschwächt hat.} Nc7 9. a4 b6 ({
Auch die Alternative} 9... a6 10. a5 Nb5 {
kommt in Betracht, mir erschien aber 9.-b6 solider.}) 10. Nc4 Ba6 {Noch immer
Theorie", allerdings hatte ich hier schon 30 Minuten investiert. Ich erinnerte
mich dunkel an eine Partie Smyslow-Schmid, Helsinki 1952, die fur Schwarz klar
verloren ging.} 11. Re1 $146 ({Gespielt wurde in einer Partie Bukic-Janosevic}
11. Bf4 Bxc4 12. Bxc4 a6 13. Re1 {und jetzt} Qd7 14. Qe2 $140 Ng4) 11... Bxc4
$5 {Vielleicht etwas ubereilt gibt Schwarz das Lauferpaar auf.} (11... Nd7 $142
12. Ra3 Rb8 $13) 12. Bxc4 a6 13. Bg5 h6 14. Bh4 Qd7 15. Qe2 Ng4 $6 {# Hier ein
Fehler, denn Weis konnte nun aufgrund einer taktischen Finesse einen Bauern
gewinnen.} (15... Rfb8 $142) 16. Ra3 $2 {Diese Chance durfte Efim Rotstein
nicht auslassen, in der spateren Analyse wurde klar, das er eine entscheidende
Pointe von 16.Bxe7! verpast hatte.} (16. Bxe7 $142 $1 Qxe7 $8 (16... Rfe8 $2
17. Bxd6 $1 $18 {
Dieser Desperadozug des Laufers war Weiss entgangen, Glück gehabt.}) 17. Qxg4 b5
18. axb5 Bxc3 19. bxc3 axb5 20. Bf1 $16) 16... Ne5 17. Ba2 b5 $15 {# Nun hat Sc
hwarz diesen Vorstos durchgesetzt und eine leichte Initiative am Damenflugel
errungen.} 18. Nd1 g5 $5 {Sehr zweischneidig, doch ich wollte unbedingt
verhindern, das der Turm von a3 nach h3 gespielt wird. Das Loch auf f5 ist
allerdings bedenklich, vor allem, da der Nd1 bereitsteht, uber e3 dorthin zu
streben.} 19. Bg3 b4 20. Re3 $8 Ng4 ({Hier erschien mir} 20... Qxa4 {
zu gewagt, vielleicht zu Unrecht.} 21. Bb3 (21. Bxe5 $142 Bxe5 22. Bb3 Qd7 23.
Rh3 Bg7 24. Ne3 $40) 21... Qb5 22. Qh5 c4 23. Ba2 Ne8 $13) 21. Rd3 Ne8 {
Schwarz ist in der Defensive, denn die strukturellen Schwachen am Konigsflugel
sind gravierend. Dieser Springer soll nun seinem Konig zur Hilfe eilen, er
wird diese Aufgabe mit Bravour erfullen.} 22. h4 Bf6 {
Raumt das Feld g7 fur den Springer.} 23. hxg5 hxg5 24. Ne3 $5 {Erscheint mir
übereilt, da nun ein gefahrlicher Angreifer vom Brett verschwindet.} Nxe3 25.
Rxe3 Bd4 {Zeitgewinn, naturlich konnte sofort auf b2 geschlagen werden.} 26.
Rd3 Bxb2 {# Erzwungen, denn sonst folgt c3 und der Laufer wird abgedrängt. Die
Schwächen am schwarzen Königsflugel ließen mich Böses ahnen, aber es sollte
anders kommen.} 27. Qh5 $2 {Weiss will nun im Sturmangriff gewinnen, doch
hierauf hatte ich mir eine Verteidigung zurechtgelegt. Unangenehmer erschien
mir der Durchbruch in der Mitte.} (27. e5 $142 Ng7 28. e6 $6 (28. Bb3 $142 $36)
28... fxe6 29. dxe6 Qxa4 30. Bb3 Qb5 $132) 27... f6 $1 {
Sichert dem Konig den Fluchtweg über f7, so das Bxd6 nebst Rh3 ins Leere geht.}
28. f4 $2 {Damit verlässt Weis endgültig den "Pfad der Tugend", schnell treten
die Schwachen der weissen Stellung zutage.} Ng7 29. Qh6 Qg4 $36 {# Verbunden
mit einem "psychologisches Remisangebot", dass mein Gegner (wohl zu unrecht)
ablehnte. Allerdings nicht unerwartet, denn mittlerweile hatte ich nur noch 20
Minuten Bedenkzeit in dieser komplizierten Stellung zur Verfügung.} 30. fxg5
fxg5 31. e5 $2 {Nun kommt dies zum falschen Zeitpunkt, denn Schwarz hat einen
"eiskalten" Konter vorbereitet.} c4 $1 $19 32. exd6 exd6 {In Zeitnot wollte
ich mich auf keinerlei Komplikationen einlassen und die Stellung "im Griff"
behalten. Deshalb wurde die Annahme des Turmopfers überhaupt nicht in Betracht
gezogen.} (32... cxd3 33. dxe7 Bd4+ $8 (33... Rfe8 $4 34. d6+) 34. Kh1 Rf7 35.
d6 d2 {scheint aber zu gehen.}) 33. Bxc4 {
Verzweiflung, die weisse Stellung ist desorganisiert.} Qxc4 34. Bxd6 Rf6 {
# Traumhaft, wie die schwarzen Figuren harmonieren, alles gestützt auf den
Bb2 und den Ng7.} 35. Qh2 $8 Bd4+ 36. Kh1 b3 $1 {Der "Gnadenstos"; mit noch
verbliebenen 7 Minuten Bedenkzeit war ich nun sicher, die Partie zu gewinnen.
Der Rd3 muss "hilflos" die Unterminierung hinnehmen, da Unheil auf f1 droht.}
37. Be5 Bxe5 38. Qxe5 Rh6+ 39. Kg1 Re8 {Nochmals hat der Ng7 entscheidenden
Anteil an der Gewinnführung - der Springer bliebt der beste Freund des Königs.
Den Rest konnte Weiss sich auch ersparen.} 40. Qxe8+ (40. Qg3 Qc5+ 41. Rde3 bxc2
42. Kf2 Rf6+ 43. Ke2 Rxe3+ 44. Qxe3 Qxd5) 40... Nxe8 41. Rxe8+ Kf7 42. Rde3
bxc2 43. R8e7+ Kg6 44. R7e6+ Kh5 45. g4+ (45. Rh3+ Kg4 46. Rexh6 c1=Q+ 47. Kh2
Q4f4+ 48. g3 Qf2#) 45... Qxg4+ 0-1
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