da macht eine Freitag Abend Fahrt nach Bonn besonders Spaß. Die Uhren liefen schon als wir leicht verspätet eintrafen und dazu überlegte einer unserer Gegner ob wir nicht noch eine Strafzeit bekommen müssten. Da hatten wir Glück, ich hatte noch auf unseren Fahrer gewartet und den Spruch nicht mitbekommen. Sonst hätte es vielleicht wirklich eine Strafe gegeben.
Die Partien liefen nicht sonderlich dolle. Uwe war als Fahrer wohl immer noch auf der Bahn, Peter relativ zeitig im Würgegriff und ich spekulierte nach Bauernverlust ein wenig auf Königs Jagd. Meine Jagd war nicht sonderlich begründet, der Versuch ist aber nicht strafbar. Bei meiner Aufgabe war Uwe schon fertig. Nicht viel gesehen davon, viel zu eng war der Oberrang des Godesberger Spiellokals um die Partie zu beobachten. Peter hatte Probleme mit vorgerückten Bauern und wollte die Stellung mit Bauern quasi auf Reihe 7 noch analysieren. M.e. sehr, sehr am Ende und kaum eines Blickes wert.
Thomas brachte seinen Gegner zu später Stunde noch einmal ordentlich ins Schwitzen. Ein vorwitziger König des Gegners wurde überraschend attackiert, es drohte ein Figuren Verlust und besondere Sorgfalt war gefragt. Die Konzentration des Godesberger war dahin, die Nervosität war da und seine Schachfreunde lärmten in der Verabschiedung eines zeitgleichen Kampfes herum, in der Küche wurde lautstark gepoltert und der Wettkampfleiter hämmerte direkt in seinem Rücken (ca. 30 cm Abstand) wie ein Specht auf seiner Notebook Tastatur. So etwas bei uns und Thomas hätte einen Anfall bekommen. Freitag blieb er recht entspannt, war ja nicht sein Problem. Der König fand dann aber einen Ausweg und die offensive gegnerische Figurenstellung führte dann doch zum zeitnahen Matt. Damit hatten wir ein nicht ganz unerwartetes Ergebnis. Mit Dirk hätte es vielleicht ein wenig besser ausgesehen, ich vermute aber eher nicht.
Danach hatte die Wettkampfleitung noch ihren Auftritt. Alle Partien sollten im Original und unterschrieben abgegeben werden. Schade nur, es gab nicht für alle Partieformulare mit Durchschlag. Thomas und Gegner durften dann fast um Mitternacht nochmal alles abschreiben, Uwe gab sein Formular erst gar nicht ab und meine Unterschrift hat es auch nicht gegeben. Es lebe die Schach-Bürokratie.
Deutlich nach Mitternacht machte Uwe noch seine Auslieferungsrunde und ich war ziemlich im Eimer. Gratulation an Godesberg und viel Erfolg auf dem weiteren Weg.
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