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Bezirksklasse

Bezirksklasse: Spannung bis zur letzten Minute

Contributed von Capablanca am 06. Mai 2011 - 22:31 Uhr

Im letzten Mannschaftskampf der Saison traten wir zu Hause gegen Schlebusch 3 an, und erreichten ein Mannschaftsremis, das bis weit nach Mitternacht ausgefochten wurde….

Wir konnten mal wieder, wie in den vergangenen Mannschaftskämpfen auch, fast in Bestbesetzung antreten, einzig Udo Nattkämper musste ersetzt werden, aber mit Vadim Mizich hatten wir da einen guten Ersatz.

Die Schlebuscher traten ohne ihre Stammbretter 2,3 und 4 an. Diese wurden durch 3 Ersatzspieler ersetzt. Die Ersatzbank der Schlebuscher ist allerdings gut besetzt, fast so gut wie der Stamm.

Dadurch blieben die Schlebuscher Mitfavorit im Kampf.

Aber fangen wir am Anfang an.

An Brett 5 spielte Günter Drews (1377) gegen Anton Wotzka (1613). Günter war durch familiäre Probleme etwas abgelenkt, und wurde in nur 12 Zügen vom Schlebuscher matt gesetzt. Sehr schöne Opferkombination des Schlebuschers. War sehenswert.

Unser Ersatz Vadim Mizich (1072) musste gegen den Ersatz von Schlebusch Frank Piazza (1412) ran.

Vadim verlor in der Eröffnung eine Figur, konnte diese aber wenig später zurückgewinnen, und in der Folge auch noch 2 Bauern. Aber Vadim spielte konzentriert weiter, und sein Gegner stellte seinen Turm auf d8 und Vadim konnte diesen mit seinem Läufer schlagen, und die Qualität gewinnen. Danach konnte er einen Springer des Gegners fesseln, und auch diesen gewinnen. Damit hatte er einen ganzen Turm mehr. Eigentlich sollte das gewonnen sein, aber der Schlebuscher konnte 2 verbundene Freibauern bilden, die durch den König gedeckt, zur Grundlinie strebten, und Vadim konnte dies nicht verhindern. So verlor er die Partie. Schade, da war mehr drin gewesen.

Der Jugendtrainer sollte sich die Partie mal vornehmen, und die im Jugendtraining mit Vadim durchgehen, da kann man viel lernen.

So stand es 0 – 2 gegen uns. Aber an den anderen Bretter sah es gut aus für uns.

An Brett 3 durfte ich, Thomas Granz (1640) gegen Dietmar Fölsen (1417) ran. Ich war etwas krankheitsgeschwächt, wollte aber unbedingt gewinnen.

 Mein Gegner ist an Brett 5 gemeldet, aber durch die Ausfälle auf Schlebuscher Seite rutschte er an Brett 2. Er war vor der Partie darüber sehr erstaunt.

Ich eröffnete dank meiner Umstellung nach 1.d4 mit Damengambit. (Danke an chessmaster, der mir letztes Jahr den Tipp gab!!)

Mein Gegner nahm dies an, und so konnte ich ein starkes Zentrum bilden, und er konnte sich nicht so recht entwickeln. Sein König stand immer noch auf seinem Ausgangsfeld, und konnte nicht rochieren, da sein Königsflügel etwas unterentwickelt war. So konnte ich einen Angriff starten, und einen Freibauern bis nach c6 schieben, und danach mit meiner Dame in die gegnerische Stellung eindringen. Mein Gegner konnte zwar dank einer Bauerngabel meinen letzten Läufer erobern, aber er vernachlässigte dadurch seine Defensive, und nachdem ich auch noch seinen Königsflügel zerstört hatte, was seine letzte Deckung hätte sein können, konnte ich dann mit meinen Schwerfiguren matt setzen.

So stand es nur noch 1 – 2 für die Schlebuscher.

Neben mir an Brett 3 spielte Ralf Gülden (1581) gegen Shalmi Khananyew (1220).

Ralf gewann einen Bauern nach dem anderen, und im Turmendspiel hatte er mehrere Freibauern, die dann den Sieg brachten. Eine konzentrierte Leistung von Ralf.

Jetzt stand es nur noch 2 – 2 .

Die Endscheidung musste also an Brett 1 und 3 getroffen werden.

An Brett 1 durfte Uwe Wirtz (1857) gegen Dirk Runte (1614) ran. Uwe wollte nach den vielen Remisen dieser Saison unbedingt gewinnen.

Und er versuchte auch alles um dies zu erreichen. Und so entwickelte  sich ein munteres Spiel, das über 60 Züge hatte. Uwe konnte teilweise 2 Mehrbauern erobern, musste aber in der Folge  einen wieder abgeben. Das Turmendspiel war äußerst kompliziert, und konnte dann bei genauerer Betrachtung wohl nicht gewonnen werden. Hat wohl irgendwas mit H und F-Bauer zu tun. Da kann man wohl nicht gewinnen. Die Theoriekenner unter uns können bestimmt mehr darüber sagen.

So stand es 2,5 -2,5.

Die Endscheidung fiel dann an Brett 3.

Dort traten sich gegenüber Jörg Resag (1775) und Klaus Kuhnert (1365).

Klaus konnte einen Bauern von Jörg erobern, und dieser schickte sich an als Freibauer, mit Unterstützung der restlich verbliebenen weißen Figuren,  auf der Grundlinie umzuwandeln.

Jörg opferte seinen Springer für den Bauern, und es entstand die Endspielkonstellation, das Jörg König ,Turm und 3 verbundene Bauern hatte, wobei einer ein Freibauer war, und Klaus Kuhnert hatte König ,Turm , Läufer und einen Randbauern auf H dagegen.

Klaus versuchte alles, die Remisstellung zu gewinnen, und spielte zeitweise sehr kompliziert. Aber Jörg spielte äußerst  geschickt, und nach mehr als 120 Zügen, sah auch Klaus dann ein, das das nicht zu gewinnen sei, und so wurde auch diese Partie Remis gegeben um 1 Uhr nachts.

Endstand 3 – 3

Für beide Seiten verdient, und auf beiden Seiten auch mit viel Glück.

Damit schließen wir mit positivem Punktekonto mit 8 – 6 auf dem 3 Platz ab.

Eine schöne Saison mit einigen überraschenden Ergebnissen, das aber zeigt, dass die Mannschaft sehr viel Potenzial hat.

Wenn man bedenkt, dass wir vorige Saison noch mit im Abstiegstrudel waren, und jetzt um Platz 3 sind, ist das doch eine positive Entwicklung.

Danken möchte ich unserem Mannschaftsführer Uwe, der es immer geschafft hat, das wir mit voller Besetzung angetreten sind.

 

Hier noch die Partien:


Runte, Dirk 1614 - Wirtz, Uwe 1857

 

 


Granz, Thomas 1640 - Fölsen, Dietmar 1417


Kuhnert, Klaus 1365 - Resag, Jörg 1775


Gülden, Ralf 1583 - Khananyev, Shalmi 1199


Wotzka, Anton 1613 - Drews, Günter 1377


Mizich, Vadim 1072 - Piazza, Frank 1412

 

 

 

Comments

  1. Ich kann mich zwar nicht ganz erinnern aber gerne geschehen. So viele schöne Schach-Stunden, da hat es sich ja mal richtig gelohnt das frühe 3-3 Angebot abzuschmettern. icon_smile
  2. Also abgesehen von den gehäuften Paarungen an Brett 3 ein klasse Bericht, der mir einiges erklärt was da so abgelaufen ist ... Diesmal habe ich ja bis auf die Endphase von Klaus Partie und einem schmerzvollen Blick auf Dietmars Stellung so gut wie nix von den anderen Partien mitbekommen, da Uwe ja mich ziemlich ans eigene Brett gefesselt hat ... Na dann viel Erfolg in der nächsten Saison für beide Mannschaften icon_wink

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