SVG Königsspringer Leverkusen 1919

Wickeln wir zuerst meine eigene Partie gegen Weinmann-Musset ab. So ein wenig habe ich in die Partien der letzten Jahre geblickt und war schwer beeindruckt von der sehr guten d4 Quote. In der Vorbereitung bin ich gar auf die Idee gekommen mir das Wolga-Gambit anzusehen aber diese Eröffnung war mir dann doch zu wild um einen Tag vorher darauf einzusteigen. Auch wenn es sehr spannend schien, vielleicht mal beim Jugendtraining. Vorbereitet war ich nicht sonderlich aber immerhin sehr gewarnt vor einem auch taktisch geprägten Spiel-Stil. Fern von tiefen Theorie Kenntnissen spielte ich erst einmal e6 mit diversen Optionen, unter anderem eventuell einem Aufbau inklusive b6 und Entwicklung des Läufers nach b7. Einen Franzosen hätte ich auch noch hingenommen aber dazu kam es nicht. Nach ein paar Zügen spielte ich dann doch d5 und hatte die Damengambit Stellung auf dem Brett. Nach einem weißen Entwicklungszug der Dame entschloss ich mich den c Bauern zu nehmen. Die umgehende Attacke blieb aus und ich hatte Zeit recht nett 2 Leichtfiguren abzutauschen und den Bauern auf c4 mit b5 zu verteidigen. In der Folge konnte ich meinen Vorteil schrittweise ausbauen, auch weil mein Gegner recht scharf auf Königsangriff aus war. Statt mich auf Defensive zurück zu ziehen spielte ich auf den Durchbruch mit meinen Schwerfiguren im Zentrum. Ein Springer ging vom Brett und der Mattangriff war ein Stück zu langsam. Meine Königs-Stellung wirkte zwar zeitweise recht gerupft aber irgendwas hatte ich immer noch eingeplant. Am Ende war der weiße König viel gefährdeter wie das schwarze Exemplar. Unterhaltsame Partie, auch und gerade weil mein Gegner sein Heil im Angriff suchte. Hat Spaß gemacht. 

Nun muss ich Beichten. Viel gesehen habe ich von anderen Partien nicht.

Dirk Wolfradt spielte diesmal recht lange und hatte wohl auch die notwendige Portion Siegeswille getankt. Sieg für Dirk, die Motivation scheint zurück. Und dies ausgerechnet vor unserem drohenden Duell in unserer VM. Schauen wir mal. Immanuel berichtete von seiner Niederlage, klang ein wenig nach gepatzt.  Dafür ist Capitano Balduan auf der Überhol-Spur. Ein unbeobachteter Sieg. Zumindest von mir. Karl-Heinz wirkte aber sehr zufrieden. Und Richard von unserem SVG Fan-Club wollte leider keinen Bericht schreiben. Schade, hat fleißig gekiebitzt. Ralf Gülden hat die längste SVG Partie auf den Tisch gebracht, nicht unbedingt üblich. Sein Kampf wurde aber leider nicht belohnt. Thomas Granz ist leider weiterhin krank. Kampflose Null, gute Besserung. Vadim Mizich hatte vorgespielt und zu Hause verloren. Die restlichen SVG Helden habe ich zwar begrüßt aber die Partie und die Ergebnisse nicht mitbekommen oder vergessen. Schon spät am Abend.

Bei den beiden vereinslosen Schachfreunden Gunther Klein und Thomas Geilich schaute ich noch etwas genauer hin. Gunther stand phasenweise toll, spielte gut und fuhr sensationell den vollen Punkt ein. Zur Belohnung gibt es den Tisch 22 in Runde 6.   Thomas spielte gegen Susanne van Kempen. Da war schon früh die Dame weg, da war wohl was vergiftet.

Der Ausschreibung zu Runde 6 entnehme ich ein sehr gutes Remis für Uwe Wirtz. Damit hat er genauso wie ich und Dirk 3.5 Punkte. Wunderbar. Und zur Belohnung gibt es für mich den 3'ten FM im laufenden Turnier. Diesmal Dmitri Marcziter. Wenn ich mich nicht verhaue ist mir der bisher in erster Linie bei der Analyse mit leicht wahnsinnigen Opfer-Strategien aufgefallen. Kann ja lustig werden.