Schlebusch war zu Gast und hat sich gut benommen. Mit 5.5-2.5 konnten wir im 3'ten Jahr den 3'ten Erfolg einfahren und haben gute Chancen auf ein Aufstiegs Finale gegen Baumberg. Dank unserer Schachfreunde vom Bayer, die Baumberg die Bilanz verhagelt haben, sind wir mit der Truppe gemeinsam an der Tabellenspitze. Könnte ein spannendes Finale am letzten Spieltag geben. Tabelle hier
Im Vorfeld mussten wir den Ausfall von Thomas Schönborn verkraften. Ausfall? Nun ja. In den letzten Jahren war er gegen Eulering meist zügig fertig und seine Null war im Regelfall der 1'te Eintrag auf dem Spielbericht. Sein Feuerwehr Schach klappt gegen die absolute Nr. 1 der Schlebuscher in den letzten Jahren eher gar nicht. Von der Aufstellung eines Ersatzspieler war ich wenig überzeugt aber Peter hat sich davon nicht beeinflussen lassen und Jörg Resag nominiert. Immer eine gute Wahl wenn nicht gerade eine Granate an Brett 1 hockt und alle anderen für eine Null aufrücken müssen.
Zu Beginn sah die Aufstellung dennoch nach einer Erfolgsgeschichte aus. 2 Schlebuscher fehlten und einer davon war die Nr.1. Von der Aufstellung her wurde bei Schlebusch mit 2 Ersatzleuten gespielt, wir waren bis auf Thomas in bester Besetzung. An den vorderen Bretter kam es zu den angenommenen Duellen und ich durfte nach der Achterbahn Partie des Vorjahres erneut gegen Nöh ran. Die hatte ich gut in Erinnerung und hab mich tatsächlich ein wenig mit der damaligen Eröffnung beschäftigt.
Zuerst fertig war Enrico. Wenig davon gesehen aber der Jung wirkte überhaupt nicht glücklich mit seiner Leistung. Sein Gegner war der 1'te Verspätete der im Saal erschien und schien es auch eilig zu haben wieder zu gehen. Nicht lange davor hatte Schachfreund Eulering meine Stimmung leicht ein getrübt. Mit 20 Minuten Verspätung ging es gegen Frank Wirtz. Gefühltes schnelles 2-0.
Ansonsten entwickelte sich der Kampf recht gemütlich. In meinen Franzosen hatte ich etwas überraschend die Chance in die Weiße Königsstellung zu opfern. Im Normalfall mache ich mir um die Zeit in der Stellung eher um meinen eigenen König sorgen. Die richtig gute Variante habe ich nicht korrekt zu Ende berechnet, die gewählte Variante war aber auch noch in Ordnung. Die anschließende Offensive erwartete ich recht entspannt, wie mir Fritz um die Ohren gehauen hat wohl zu entspannt. Mein Gegner zog allerdings recht uninspiriert Läufer und Dame hin und her um schließlich mit einem Figurentausch seinen eigenen Untergang einzuleiten. Da war ich allerdings schon auf dem aufsteigenden Ast, der Tausch vereinfachte aber einiges. Am Ende durfte ich unseren 4'ten Punkt einfahren.
Zwischenzeitlich entwickelte sich die Partie von Frank Düster gegen Jörg Schulz sehr in unserem Sinne. Unser Ausgleich wurde dicht gefolgt von 2 Remisen. Am Spitzenbrett einigten Eulering und Wirtz sich auf eine friedliche Abwicklung. Für mich sehr überraschend, ein eigentlich nicht kalkuliertes Ergebnis. Aber Frank ist halt nicht Thomas und im Vergleich zu unserer Rakete gegen richtig starke Gegner vielleicht etwas robuster. Remis Nr. 2 lieferte Manfred gegen Rainer Themm. Interessante Stellung hatten die 2 da aufgebaut. Nix getauscht (soweit ich wahrgenommen habe), schön eng aneinander und wenig Raum um noch irgendwo vorwärts zu kommen. Das Finale habe ich dann nicht wirklich erlebt, hatte einiges zu rechnen. Aber Brett 1 und 2 ausgeglichen zu gestalten war deutlich mehr wie erwartet. Sehr schön. 2-2, sehr in Ordnung für diesen Zeitpunkt.
Weniger erfreulich war die Stellung von Ralf Gülden. Irgendwie sah die Sache hoffnungslos aus. Zwar noch nix abgegeben aber Figuren Aktivität musste wohl mit Schul-Note 5 bis 6 beurteilt werden. Da dürfte fast jeder mit einem zeitnahen Verlust gerechnet haben. Dafür marschierte Peter Blomeyer gegen Harald Themm. Die Bauernstruktur des Schlebuscher wirkte übel und eine erzwungene Umwandlung (auch wenn nicht jeder Kiebitz diese gesehen hat) führte dann zur Aufgabe. Danach kam dann meine beste Zeit in meiner Partie. Nach etlichen Abwehrzügen durfte ich dann mit meinen Bauern los stürmen. Da gab es dann auch nix mehr und nach einer Figuren Eroberung gab es dann Punkt Nr. 4.
Zu diesem Zeitpunkt zuckte Ralf wieder kräftig und Jörg hatte eh nicht den Eindruck eines möglichen Verlustes vermittelt. Im Endspiel machte Jörg es etwas komplizierter wie nötig aber auch hier entschied dann neben ein wenig Fehlverhalten des Gegners ein Freibauer mit Turm Begleitung die Partie zu einem weiteren Sieg. Jörg souverän, wie fast immer. Nennt sich Edel-Joker. Die letzte Partie wurde dann wegen gelaufenem Mannschaftskampf auch noch Remis gegeben. Vielleicht war diese Partie in der Phase noch leicht besser für den Schlebuscher. Aber die Remis Wahrscheinlichkeit war schon sehr hoch. Aufgrund der zwischenzeitlichen Chancen verständlicherweise nicht ganz einfach zu akzeptieren auch wenn Ralf sich sehr bemühte seine Pleite Stellung schön zu reden. Aber vielleicht nutzt er auch nur die Kraft des positiven Denkens. Ich habe in meiner Partie ja auch nie die Gefahr eines Verlustes gesehen.
Schlebusch I trudelt damit weiterhin Richtung Abstieg. Ganz schöne Seuchen Saison der Schachfreunde. Besserung nicht unbedingt in Sicht. Kampfgeist und Konzentration schienen was zu fehlen. Der fast schon übliche Aufstieg von Schlebusch II hat vielleicht schädliche Entspannung ausgelöst. Da ging es bei uns letztes Jahr ganz anders ab.
Wir haben mit dem Erfolg eine schöne Ausgangsposition. Geteilter Platz 1 mit Baumberg und am 6. Mai ein Saison Finale gegen genau diese Mannschaft. Da einzig der direkte Vergleich zählt, können wir uns schon jetzt auf ein schönes Finale freuen. Patzt einer von uns beiden in der kommenden Runde könnte sich auch alles im finalen Duell Bayer gegen Hitdorf entscheiden. Bayer vom Abstiegs-Kandidat zum möglichen Titel-Anwärter. Schon witzig. Wer hat nur diesen Spielplan gemacht. Spannung pur.
p.s. die Analyse meiner Partie war zu viel für mein gar nicht so altes und noch dazu nicht ganz preiswertes Notebook. Fristgerecht zum Ablauf der Garantie, geschickt vom Hersteller. Dat Teil sagt kein Piep mehr und die Rettung des nicht gesicherten Teils meiner Daten läuft von der noch recht lebendigen Festplatte gerade recht erfreulich. Die Partie wird nachgereicht sobald der Nachfolger des Verstorbenen voll einsatzfähig ist.
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